Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist seit langem für ihre unangenehmen Symptome wie Sodbrennen bekannt. Doch ist Sodbrennen nicht nur eine Begleiterscheinung der GERD. Hier gibt es auch noch funktionelle Störungen des Verdauungstraktes, bei denen zwar keine eindeutigen strukturellen Veränderungen zu erkennen sind, die aber dennoch das tägliche Leben der Patienten erheblich beeinträchtigen.
Oft hört man altbekannte Ratschläge, um Sodbrennen in den Griff zu bekommen: Kopfhaltung ändern, bestimmte Nahrungsmittel meiden, Stress abbauen… Was aber, wenn diese Maßnahmen nicht greifen?
Studien zeigen, dass Stress, der komplexe physiologische und psychologische Reaktionen auslösen kann, die sich auf die Funktion des Verdauungstrakts auswirken, erheblich zur Verschlimmerung der Symptome beitragen kann. Daher ist es wichtig, alternative Ansätze zu erforschen, die bei der Bewältigung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität hilfreich sein können.
Erfahren Sie, warum klassische Ansätze und pharmakologische Arzneimittel oft nicht ausreichen, um Sodbrennen zu lindern, und was Sie sonst noch tun können.
Sodbrennen: Nicht nur ein Symptom von GERD, sondern auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen der Speiseröhre
Sodbrennen ist das häufigste Symptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), die einen großen Teil der Bevölkerung betrifft und auch bei jungen Menschen vermehrt auftritt. Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit fließt Mageninhalt in die Speiseröhre zurück, was unangenehme Symptome wie Sodbrennen, Aufstoßen, chronischen Husten und Heiserkeit verursacht und im Laufe der Zeit zu Veränderungen der Speiseröhrenwand führen kann. Sodbrennen tritt aber nicht nur bei der Refluxkrankheit auf.
Tatsächlich haben etwa 70 % der Menschen, die unter Sodbrennen leiden, keine Anzeichen für eine Schädigung der Speiseröhre. Sodbrennen kann daher ein Symptom der nicht erosiven Refluxkrankheit (NERD) sein. Dabei kommt es zu einem vermehrten Rückfluss von Nahrung ohne Schädigung der Speiseröhre, Refluxüberempfindlichkeit oder funktionelles Sodbrennen.
Sodbrennen wird daher auch zu den funktionellen Magen-Darm-Störungen gezählt. Funktionelle Magen-Darm-Störungen sind chronische Probleme im Verdauungstrakt, die jedoch keine strukturellen Veränderungen aufweisen. Es gibt auch keine biochemischen Abweichungen, die die Probleme der Patienten erklären könnten. Dennoch leiden die Patienten unter Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, chronischem Durchfall oder Verstopfung, wie es beim Reizdarmsyndrom der Fall ist.
Funktionelles Sodbrennen äußert sich durch brennende Schmerzen oder ein ähnliches Gefühl hinter dem Brustbein, wie es bei GERD auftritt. Es gibt jedoch keine Hinweise auf eine Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut und keinen vermehrten Säurereflux bzw. keinen Zusammenhang zwischen den Symptomen des Sodbrennens und dem Vorliegen eines Säurerefluxes. Die Diagnose des funktionellen Sodbrennens wird nach Ausschluss von GERD und NERD gestellt.
Dennoch beeinträchtigen funktionelles Sodbrennen wie auch GERD und NERD die Lebensqualität der Patienten erheblich. Sie führen zu ständiger Besorgnis, verminderter Produktivität in anderen Lebensbereichen, schlechtem Schlaf usw.
Die Diagnose des funktionellen Sodbrennens sollte alle folgenden Roma-IV-Kriterien umfassen:
- ein brennendes Gefühl oder Schmerzen hinter dem Brustbein mindestens zweimal pro Woche während der letzten 6 Monate,
- keine Besserung der Symptome unter optimaler medikamentöser Therapie (Antazida, H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer)
- keine Hinweise auf gastroösophagealen Reflux oder eosinophile Ösophagitis,
- keine signifikante Bewegungsstörung der Speiseröhre (fehlende Peristaltik, diffuser Speiseröhrenspasmus…).
Die Ursachen von Sodbrennen sind vielschichtig
Sodbrennen ist in den westlichen Ländern weit verbreitet. Studien zeigen, dass 21 bis 40 Prozent der Bevölkerung darunter leiden. Die Ursachen für Sodbrennen sind vielschichtig und hängen meist mit dem Lebensstil zusammen, z. B. mit ungesunden Essgewohnheiten, Übergewicht, Rauchen, und in hohem Maße mit Stress.
Wie bei anderen funktionellen Störungen des Verdauungstraktes sind auch bei funktionellem Sodbrennen die genauen Mechanismen nicht bekannt. Studien deuten jedoch auf eine Überempfindlichkeit der viszeralen Nerven der Speiseröhre und eine veränderte Funktion der Darm-Hirn-Achse hin.
Da funktionelles Sodbrennen nicht durch einen vermehrten Säurereflux verursacht wird, geht eine Hypothese von einer erhöhten Durchlässigkeit der Schleimhaut aus. Dadurch können schädliche Substanzen in tiefere Schichten der Speiseröhre gelangen und dort eine Entzündungsreaktion auslösen. Diese Entzündungsreaktion führt zu einer peripheren Überempfindlichkeit der Speiseröhrennerven. Eine weitere mögliche Ursache ist auch eine zentrale Überempfindlichkeit bestimmter Hirnareale, die für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich sind und die durch kognitive Faktoren wie psychische Belastung, Stress, Angst usw. aktiviert werden können. Die Überempfindlichkeit der Speiseröhre kann sich dadurch äußern, dass schmerzlose Reize schmerzhaft werden oder schmerzhafte Reize verstärkt werden.
Sodbrennen: Warum allgemeine Ratschläge möglicherweise nicht ausreichen und was Sie sonst noch tun können
Der erste Schritt zur Behandlung von Sodbrennen ist eine Änderung des Lebensstils. Dazu gehören eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung, die Reduktion des Gewichts, mit dem Rauchen aufzuhören, Stress zu bewältigen usw.
Zu den allgemeinen Maßnahmen gegen Sodbrennen wird folgendes empfohlen:
- mit erhöhtem Kopfteil schlafen,
- kleinere und häufigere Mahlzeiten einnehmen,
- letzte Mahlzeit mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen zu sich nehmen,
- nach dem Essen einen Spaziergang machen,
- Nahrung sollte wenig Fett enthalten,
- Vermeidung von Lebensmitteln, wie Schokolade, Tomaten, Zitronen, Pfefferminze, Kaffee.
Obwohl diese Tipps weit verbreitet sind und Sie sie wahrscheinlich alle schon einmal gehört haben, sind sie in der Regel nicht wirksam genug und bringen keine wesentliche Entlastung.
Auf der anderen Seite sind auch die wichtigsten vom Arzt verschriebenen Medikamente wie Antazida, Protonenpumpenhemmer, Prokinetika, H2-Blocker usw. bei funktionalem Sodbrennen nicht wirksam. Diese gängigen pharmakologischen Therapieansätze setzen nicht an den Ursachen des Problems an und zielen auch nicht auf die Mechanismen des Refluxes, zudem stärken sie weder die Refluxbarriere noch beschleunigen sie die Beseitigung des Refluxes.
Erfahren Sie hier, was Sie sonst noch tun können.
Wir decken die Auswirkungen von Stress auf die Symptome von Sodbrennen auf
Bei dem Zusammenhang zwischen Stress und Sodbrennen handelt es sich um ein komplexes Phänomen, das sowohl die psychologischen als auch die physiologischen Reaktionen umfasst, die in Stresssituationen auftreten. Wenn wir unter Stress stehen, aktiviert der Körper die Reaktion „Kampf-oder-Flucht“, die eine natürliche evolutionäre Reaktion zum Schutz des Körpers vor Gefahren und zur effizienten Anpassung an die Umwelt ist. Chronischer und übermäßiger Stress kann jedoch negative Auswirkungen auf die Funktion der Organsysteme, insbesondere des Verdauungssystems, haben. Erhöhte Angst- und Stresswerte können den Verdauungstrakt und die Speiseröhre auf verschiedene Weise beeinflussen:
- Veränderungen der Motilität, der Peristaltik des Verdauungstraktes, die z. B. zu einer Verlangsamung der Magenentleerung und damit zu einem erhöhten Druck im Magen führt;
- erhöhte Durchlässigkeit der Schleimhäute des Verdauungstraktes;
- veränderte viszerale Schmerzempfindlichkeit der Speiseröhre, wobei Studien zeigen, dass psychischer Stress auch die Schmerzwahrnehmung der Nozizeptoren, der freien Enden der Schmerzfasern, beeinflusst;
- Beeinträchtigung der Regenerationsfähigkeit und Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut;
- Aktivierung von Immunzellen und verstärkte Entzündungsprozesse, die die Empfindlichkeit der Schmerzfasern erhöhen können;
- eingeschränkte oder übermäßige Magensäuresekretion, wobei Studien zeigen, dass die Säuresekretion bei manchen Menschen unter Stress zunimmt, während sie bei anderen abnimmt;
- Veränderungen in der Darm-Hirn-Achse und in den Gehirnarealen, die für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich sind, wie die Amygdala und der präfrontale Kortex.
Diese Veränderungen können zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen der Speiseröhre führen, wie zum Beispiel GERD, der Refluxüberempfindlichkeit und dem funktionellen Sodbrennen.
Übermäßiger Stress kann sich als physiologische Reaktion, die sich akut in Form von Schmerzen äußert, auch bei gesunden Menschen bemerkbar machen. Bei Menschen mit empfindlichem Verdauungstrakt reicht jedoch oft schon ein wenig Stress aus, um eine Überreaktion der Nervenbahnen und damit eine Verschlimmerung oder gar ein Wiederaufflammen der Symptome auszulösen.
Experten gehen davon aus, dass funktionelle Magen-Darm-Störungen oft durch tägliche Stresssituationen und Ängste verursacht werden. So zeigte eine Studie, dass Patienten mit funktionellem Sodbrennen, die in den letzten sechs Monaten Dauerstress hatten, stärkere Symptome von Sodbrennen aufwiesen als Gesunde. Patienten mit funktionellem Sodbrennen berichten auch häufiger über ausgeprägte Angstzustände als etwa Patienten mit GERB. Darüber hinaus tritt funktionelles Sodbrennen häufig zusammen mit anderen Störungen der Darm-Hirn-Achse auf, wie dem Reizdarmsyndrom und der funktionellen Dyspepsie.
Auch führt Stress häufig zu ungesunden Essgewohnheiten mit mehr schnellen, fettigen und süßen Speisen sowie Alkohol und Kaffee. Diese Faktoren können Sodbrennen auslösen oder verschlimmern.
Auch wenn das Problem auf den ersten Blick unlösbar scheint, kann das gestörte Gleichgewicht zwischen Darm und Gehirn durch die richtigen neurologischen und hormonellen Signale wiederhergestellt werden. Dies geschieht durch einen gesunden Lebensstil mit ballaststoffreicher Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung, Achtsamkeit, Meditation und Beruhigung des Nervensystems durch Atem- und Entspannungstechniken.
Alternative Lösungen zur Bewältigung von stressbedingtem Sodbrennen
Atem- und Entspannungstechniken: der Schlüssel zu einer gesunden gastroösophagealen Barriere
Entscheidend für die Gesundheit der Speiseröhre ist eine gut funktionierende gastroösophageale Barriere, zu der ein guter Tonus des unteren Ösophagussphinkters, der Druck des kruralen Zwerchfells und ein unveränderter His-Winkel gehören.
Die Bedeutung eines gut funktionierenden unteren Ösophagussphinkters
Der untere Ösophagussphinkter ist ein Muskel, der als Tor zwischen Magen und Speiseröhre fungiert. Zwischen den Mahlzeiten zieht sich dieser Muskel zusammen und blockiert die Passage, während er sich beim Schlucken entspannt bzw. öffnet, damit Nahrung und Flüssigkeit in den Magen gelangen können. Gelegentlich kommt es auch zu vorübergehenden Entspannungen, die nicht mit dem Schlucken verbunden sind und die Freisetzung von Gasbläschen ermöglichen (Aufstoßen, Schluckauf).
Ist der untere Ösophagussphinkter nicht ausreichend geschlossen oder entspannt er zum falschen Zeitpunkt, kann es zum Rückfluss von Magensäure in Speiseröhre und Rachen kommen. Der Kontakt der Magensäure mit der Speiseröhrenschleimhaut wird als Sodbrennen empfunden. Bei GERD-Patienten wird häufiger eine vorübergehende Entspannung des unteren Ösophagussphinkters beobachtet. Der Tonus dieses Muskels wird durch die Ernährung sowie durch hormonelle und neuronale Signale beeinflusst.
Während man inzwischen weiß, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf den Tonus des Ösophagussphinkters hat, ist weniger bekannt, dass sich Entspannungstechniken mit tiefer Atmung positiv auf den Tonus des unteren Ösophagussphinkters auswirken.
Die Zwerchfellatmung, kombiniert mit anderen Entspannungstechniken, erhöht den Druck auf das Zwerchfell und damit auch auf den Ösophagussphinkter, was die Häufigkeit von Reflux und dem damit verbundenen Sodbrennen reduziert.
Das Zwerchfell – anatomisch und funktionell integraler Bestandteil der Refluxbarriere
Die richtige Atmung ist ein oft vernachlässigter, aber äußerst wirksamer Faktor bei der Behandlung von Sodbrennen. Die Atmung ist etwas, von dem die meisten Menschen glauben, dass sie es beherrschen, aber das Gegenteil ist der Fall. Die meisten Menschen nutzen ihr wichtigstes Atmungsorgan nicht effizient. Und nein, damit sind nicht die Lungen gemeint, sondern das Zwerchfell.
Das auch Diaphragma genannte Zwerchfell, ist der flache Muskel, der die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt und der wichtigste Atemmuskel, da er 80 % der für die Atmung erforderlichen Muskelarbeit leistet.
Im entspannten Zustand ist das Zwerchfell kuppelförmig. Der Rippenteil des Zwerchfells ist für die Atmung am wichtigsten und dehnt den unteren Rippenbogen aus, während der krurale Teil des Zwerchfells hierbei keine so wichtige Rolle spielt und die Ausdehnung des Rippenbogens kaum ändert, allerdings ist er in wichtige gastroösophageale Funktionen wie das Schlucken und wichtige Funktionen der gastroösophagealen Refluxbarriere eingebunden.
Schätzungsweise sind 85 % der gesamten Refluxbarriere auf das Zwerchfell zurückzuführen. Das Zwerchfell wirkt also wie ein Ventil und hilft, dass die Säure im Magen bleibt, wo sie für die Verdauung der Nahrung benötigt wird.
Die Optimierung der Zwerchfellfunktion ist der Schlüssel zu einer wirksamen Refluxbarriere
Die Effizienz unseres Zwerchfells hängt von zahlreichen Faktoren ab. Ein belastender Lebensstil mit ungesunden Ernährungsgewohnheiten, der zu Übergewicht führt, mangelnde Bewegung, chronischer Stress und eine schlechte Haltung (gebückte Haltung oder überdehnte Brust) sowie Rauchen, das die Elastizität der Atemwege herabsetzt, können die Funktion des Zwerchfells beeinträchtigen.
Das Zwerchfell muss harmonisch mit der Bauchmuskulatur, der Brustmuskulatur und den oberen Brustkorbfixatoren zusammenarbeiten, um seine Aufgabe effizient zu erfüllen. Bei GERD-Patienten besteht ein Ungleichgewicht zwischen diesen Muskeln, was zu einer Stellung des Brustkorbs führt, die als Syndrom der offenen Schere bezeichnet wird. Dies wiederum verändert das Atemmuster, da das Zwerchfell inaktiver wird, wodurch sich die Kraft der Refluxbarriere verringert und sogar das Risiko einer Zwerchfellhernie erhöht wird.
Andererseits erhöhen zwerchfellstärkende Aktivitäten wie die Zwerchfellatmung und körperliche Aktivität den Tonus des unteren Ösophagussphinkters und verbessern die Ösophagusperistaltik als einen wichtigen Teil der Refluxbarriere.
Das Zwerchfell ist ein Skelettmuskel, über den wir eine gewisse gewollte Kontrolle ausüben können. Daher ist es möglich, seine Funktion durch verschiedene atemtherapeutische Techniken zu verbessern, wobei dem Training der Zwerchfellatmung eine Schlüsselrolle zukommt.
Durch geeignete Atemübungen wird der Muskeltonus des Zwerchfells erhöht, und damit der Brustkorbraum erweitert, die Atemwege freigelegt und die Atemmuskulatur gekräftigt. Auf diese Art kann die Stärkung des Zwerchfells die Funktion der Refluxbarriere verbessern.
Studien belegen, dass bereits eine kurzzeitige (30 Min.) oder langfristige (ein paar Minuten täglich über mehrere Wochen) Zwerchfellatmung die Funktion der Refluxbarriere merklich verbessert. Nach mehrmonatigem Training wurde auch der Medikamentenbedarf maßgeblich gesenkt.
Andere effektive Maßnahmen für die Gesundheit der Speiseröhre
Neben der Zwerchfellatmung gibt es weitere gut erforschte Verhaltensmaßnahmen zur Behandlung von Erkrankungen der Speiseröhre wie die kognitive Verhaltenstherapie, Hypnotherapie, Akupunktur und andere Entspannungstechniken.
Kognitive-Verhaltenstherapie
Die kognitive-Verhaltenstherapie gehört seit Jahren zu den wirksamen Mitteln in der Behandlung funktionaler Erkrankungen des Verdauungstraktes. Patienten, die über mehrere Jahre hinweg regelmäßig an einer kognitiven Verhaltenstherapie teilnahmen und lernten ihre Gedanken, ihr Verhalten und ihre physiologischen Reaktionen zu kontrollieren, berichten über erhebliche Verbesserungen ihrer Symptome und ihrer psychischen Gesundheit.
Hypnotherapie
Die Hypnotherapie mit Konzentration auf die Speiseröhre zielt darauf ab, einen Zustand tiefer Entspannung und fokussierter Aufmerksamkeit zu schaffen, der es dem Patienten ermöglicht, physiologische Empfindungen und Symptome in den Griff zu bekommen. Eine Studie über ein siebenwöchiges Hypnotherapieprogramm zeigte eine Linderung des Sodbrennens und eine Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit funktionellem Sodbrennen.
Zusammengefasste Informationen des Artikels
Sodbrennen ist mehr als nur ein unangenehmes Symptom, verursacht wird es durch die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und in 70 % der Fälle ist es ein Hinweis auf andere Erkrankungen der Speiseröhre. Trotz verschiedener Behandlungsansätze, wie z. B. Ernährungsumstellung und Medikamente, kann sich Sodbrennen als schwer lösbares Problem erweisen, vor allem in Verbindung mit Stress.
Anstatt sich nur auf Antazida zu verlassen, die manchmal zur sofortigen Linderung notwendig sind, ist es sinnvoll, einen anderen Weg einzuschlagen und die Ursachen zu bekämpfen, die meist in einem unausgewogenen Lebensstil liegen. Dieser Weg mag zwar länger erscheinen, ist aber viel wirksamer, dauerhafter und gesünder, denn er lindert nicht nur die Symptome von Sodbrennen, sondern verbessert auch die Lebensqualität insgesamt.
Ein gesundes Zwerchfell ist der Schlüssel zur Vermeidung des Rückflusses von Magensäure und Sodbrennen. Wer versteht, wie das Zwerchfell funktioniert, welche Faktoren das Zwerchfell negativ oder positiv beeinflussen und die Zwerchfellatmung aktiv übt, kann Refluxprobleme verhindern oder zumindest lindern.
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